Folikelpunktion

Die Follikelpunktion ist ein integraler Bestandteil der IVF. Gleichzeitig aber auch mit einer der sensibelsten Schritte.

Die Follikelpunktion wird ambulant im IVF-Zentrum durchgeführt. Die Entnahme der Eizellen aus den Eibläschen (Follikel) erfolgt mit Hilfe modernster Ultraschalltechnik transvaginal (durch die Scheide). Dabei wird in der Regel eine leichte Sedierung vorgenommen um Unannehmlichkeiten oder Schmerzen zu vermieden und dem behandelnden Arzt den Eingriff zu erleichtern. Der Vorgang an sich ist komplikationslos

Ablauf

Mit der Sedierung beginnt die Follikelpunktion. Diese wird mittels 3D-Ultraschall gesteuert.

Mit einer Vaginalsonde werden die Follikel dargestellt. Entlang einer eingeblendeten Führungslinie wird die Nadel durch die Scheide direkt in das Eibläschen eingeführt und die Follikelflüssigkeit sowie die sich darin befindliche Eizelle abgesaugt.

Mitunter löst sich beim Anstechen der Eibläschen die Eizelle nicht optimal aus dem Eibläschen. Daher werden die Follikel gespült (sogenanntes „Flushing“). Dadurch soll gewährleistet werden, dass möglichst viele Eizellen gewonnen werden und das Risiko eines möglichen Eizellverlustes minimiert wird. Die abgesaugte Flüssigkeit wird in sterile Reagenzgläser überführt.

Im Labor wird die Flüssigkeit unmittelbar nach reifen Eizellen untersucht und die Qualität beurteilt. Die gewonnenen Eizellen werden mittels IVF oder ICSI befruchtet. Nach der Follikelpunktion wird die Patientin bis zum Aufwachen in einen Ruheraum gebracht

Mögliche Nebenwirkungen

Mögliche Nebenwirkungen

 

In der Regel wird die Sedierung gut vertragen. In seltenen Fällen können Übelkeit, Erbrechen, Juckreiz in der Nase oder Kreislaufprobleme (Schwindelgefühl, niedriger Blutdruck) auftreten.

Risiken durch den Eingriff sind dabei noch seltener. Theoretisch besteht das Risiko von Blutungen oder einer Beckeninfektion.

Nach dem Eingriff ist ein Ziehen im Unterleib durchaus möglich. Das Schmerzempfinden ist bei jedem Menschen anders und kann auch von der Tagesverfassung abhängig sein. Im Normalfall reicht im Bedarfsfall eine Schmerztablette. Bevor das Kinderwunschpaar das IVF-Zentrum verlässt, wird bei der Patientin noch einmal der Blutdruck gemessen und das Befinden überprüft. Innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Punktion darf die Patientin nicht unbeaufsichtigt bleiben. Aufgrund des Anästhetikums darf die Patientin in dieser Zeit auch nicht aktiv am Strassenverkehr teilnehmen!  Außerdem sollte aufgrund des Infektionsrisikos in den ersten Tagen nach der Punktion ein Besuch in der Sauna / im Schwimmbad und Geschlechtsverkehr vermieden werden

Häufigsten Fragen

Ja, sowohl bei der IVF als auch bei der IVF/ ICSI ist die Follikelpunktion Grundvoraussetzung. Bei einer Eizellspende wird der Spernderin die Follikelpunktion vorgenommen.

Ja, können Sie. Dies ist aber nicht unbedingt ratsam, aufgrund der auftretenden Beschwerden. Zudem könnte es aufgrund der Beschwerden der Patientin möglich sein, dass der Arzt den Eingriff nicht effizient durchführen kann und die Anzahl der gewonnenen Follikel geringer ausfällt.

Ja, das Sedierungsmittel ist meist gut verträglich und darüber hinaus nur kurz wirksam und daher ausgesprochen gut steuerbar und führt lediglich zu einer Art „tiefen Schlafes“. Die Sedierung wird auch nur entsprechend der Anwendungsempfehlung von unseren erfahrenen Spezialisten angewandt.

Ja, dies ist vollkommen normal. Meist wird ein Ziehen oder ein Druckgefühl empfunden, das aber im Verlauf weniger Tage verschwindet. Meist ist er nur am Tag der Punktion spürbar.